Hallo in die Runde!
Bin seit 12.9. dabei, klassischer PV Überschusseinspeiser, langsam (!) scheint sich die Datenlieferung zu normalisieren (nicht ganz, aber fast) und soweit ich das sehe, gibt es einen Überhang an Einspeisern (grob kann ich 11% liefern, aber 70% beziehen). → Also Verbrauchsmitglieder werben, soweit so klar. Ich habe mich auch für die EEG Variante angemeldet (Warteliste). Habe mich da ein wenig durch das Forum gegraben und mache mir da jetzt so meine Gedanken. Derzeit ja gleiche Tarife für EEG/BEG.
Mal aus der rein egoistischen „homo oeconomicus“ Perspektive:
Ich will viel liefern und viel beziehen. Ob ich im BEG oder EEG bin ist mir beim Liefern egal, da ich keine Netzkosten zahle. Beim Beziehen möchte ich im EEG sein, da ich weniger Netzkosten zahle. Als PV Überschusseinspeiser beziehe ich den Strom nur wenn’s finster ist, da liefern aber nur die Wasserkraftwerke, die im BEG sind. Das EEG mit seinen niedrigeren Netzkosten kann ich also gar nicht ausnutzen. Da es ja einen Malus gibt, wenn man keinen Verbrauchszählpunkt hat, muss ich mich ja eigentlich zwischen BEG bzw. EEG entscheiden. Aus obiger Betrachtung macht für mich (bzw. generell PV Überschusseinspeiser) das BEG somit mehr Sinn. Somit wäre auch mein Anreiz groß BEG (und keine EEG) Mitglieder zu werben.
Offen wäre für mich die Zuordnung zwischen BEG/EEG, diese soll ja automatisch prozentuell täglich im Voraus erfolgen, wenn ich das richtig verstanden habe? Würde der Algorithmus dann das beachten? Z.B.: für mich wäre es besser den Verbrauchszählpunkt 100% im BEG zu belassen, der Einspeisezählpunkt aber z.B.: 50/50 weil für mich egal, aber für das Gesamtsystem besser. Soll/Kann das das überhaupt so funktionieren? Würde dann im EEG trotzdem nicht der Malus geltend werden? Was wären die Ziele eines solchen Algorithmus: Optimierung für Einzelne, oder für das Gesamtsystem? Haben Einzelne dann noch genug Anreiz? Stellt sich beim Nachdenken als sehr komplexes Thema heraus, gibt es da Überlegungen von eurer Seite, oder ist das schon zu weit nach vorne gedacht?
Jetzt war meine Hauptmotivation nicht die rein ökonomische, aber beim Mitglieder werben ist das vermutlich eines der Hauptargumente, vor allem bei reinen Verbrauchern (Wurde ja auch an anderer Stelle schonmal hier diskutiert). Soll man jetzt neuen Mitgliedern überhaupt raten sich auch für die EEG Variante anzumelden, oder erstmal nur BEG. Wie ist da euer Zugang?
Geht überhaupt EEG ohne BEG?
Ich hab nicht ganz verstanden warum es nicht sinnvoll wäre beides zu nehmen…es gibt ja keine 50/50 fixe aufteilung sondern das is glaub ich dynamisch.
Verbraucher - EEG kommt zuerst…die kann ned liefern übernimmt die BEG und wenn es da zu wenig Strom gibt muss der persönliche Stromlieferant einspringen.
Einspeiser - EEG kommt zuerst…da gibts nen überschuss daher gehts an die BEG und wenns da immer noch nen überschuss gibt (wie ja aktuell regelmäsig tagsüber) muss es zum persönlichen Stromabnehmer gehen.
Zuteilung von Zähler ist sehr dynamisch (stundenweise) und man sollte immer alles beide machen sonst nimmt man sich potentielle massive Vorteile (Vorallem beim Bezug)
Ob die Zuteilung technisch gesehen statisch ist bzw. dann wirklich am Zähler 2 hängen …
Das der Überschuss, der in der EEG nicht verbraucht wir dann automatisch und dynamisch in der BEG landet und analog beim Verbrauch dachte ich erst auch, aber hier und hier wird erklärt das das eben nicht so ist (zwischen EEGs, bzw. GEA/BEG, nehme an auch bei EEG/BEG?). Darum meine Überlegungen/Fragen. das ganze Thema ist noch ein wenig nebulös für mich, gibt es da irgendwo mehr (fundierte) Infos?
Hab selber noch was gefunden, hier wird erklärt, dass der Teilnahmefaktor nur täglich geändert werden kann. Am Tag 1 Verringerung des Faktor in EG 1 und dann am Folgetag erst Erhöhung in EG2. Also eigentlich braucht es 2 Tage bis die Änderungen durch sind. Nix mit dynamisch
Leider ist die Verteilung zwischen BEG und EEG nicht von Haus aus dynamisch. Wir können nur mit einer Vorhersage den Faktor täglich sinnvoll anzupassen, um das beste Ergebnis der Aufteilung zu erreichen für alle einzeln bzw. fürs gesamte.
Wir haben bei einigen Netzen schon Teilnahmefaktoren geändert und das war in einem Tag möglich, also von zb. können wir Heute für Morgen beiden Teilnahmefaktoren für die BEG und EEG anpassen und gilt dann für Morgen.
Die BEG und die EEGs machen Sinn und vor allem die Kombination aus beiden ermöglicht Einsparungen, die Entlastung vom Netz durch Verhaltensanpassungen, Stärkung der Erneuerbaren und das schenken von Strom.
Wäre es eigentlich von Vorteil/nützlich, wenn man irgendwo seinen Durchschnittlichen Verbrauch/Produktion an einem Sommer sowie Wintertag angibt?
Oder nehmt ihr da eh die aktuellen Daten vom Verbrauch/Produktion als Basis sobald man dabei ist, dann ist das natürlich hinfällig
Bei mir ist es so dass ich ab November, bis inkl Februar eigentlich nur Bezieher bin, da die Bäume rundherum den PV Ertrag auf max. 10% runterdrücken. Zudem hab ich ne Wärmepumpe und mein Verbrauch steigt dementsprechend natürlich.
Von 01. bis 15. Dezember habe ich aktuell 58% meines Stroms aus der BEG, was denke ich schon recht gut ist, mehr wäre natürlich immer besser
Soweit ich mich erinnere, meintet ihr in einem anderen Post, dass allein die Wasserkraftwerke aktuell 70% des Stroms liefern könnten, aber dass der Teilnahmefaktor reduziert wird damit die PV Einspeiser noch was davon haben.
Wird man zukünftig irgendwo die Gesamtproduktion/Verbrauch der BEG sehen? Nur für die wirklich Neugierigen
Ab 16.12.2024 sind neue Wasserkraftwerke dazugekommen.
Ab 02.01.2025 wurde der Anteil der Windkraft wieder gesteigert, um den Schwung von Neuanmeldungen auch die nötige Strommenge bereitstellen zu können.
Seit einigen Tagen werden jetzt auch die Mehrfachteilnahmen in BEG/EEG noch deutlich forciert und die Teilnahmefaktoren entsprechend angepasst, um eine gute Versorgung hinzubekommen.
Die Mehrfachteilnahme war anspruchsvoller als gedacht, aber das was wir jetzt haben ist wahrscheinlich schon jetzt in Österreich so ziemlich die fortschrittlichste und umfassenste Lösung.
Unbedingt, weil gerade die EEG möglichst viel Strom in den sonnenreichen Jahreszeiten verbrauchen soll und die Verbraucher davon am meisten finanziell profitieren. Die angenommene Netzentlastung durch EEGs kann sonst nicht mehr argumentiert werden und die Kostenvorteile würden potentiell wieder abgeschafft werden. In der BEG soll dann möglichst nur die Strommenge landen die man wegen zu wenig regionalen Verbrauchern in der EEG nicht unterbringt.
Die BEG ist dafür besser geeignet für große Erzeugungsanlagen und Verbraucher die regional nicht versorgt werden können (z.B. weil es noch keine regionale EEG gibt oder Gemeinden die wegen Kläranlagen und Freibädern einen zu hohen Verbrauch haben) oder Großunternehmen die nur in der BEG teilnehmen dürfen.
Immer mehr Wind und Wasserkraft macht es für PV einspeiser leider immer schwerer… In machen monaten nur 10% abnahme finde ich nicht mehr ganz so toll. Da wäre es toll neue größere Verbraucher zu finden.
Unser großer Vorteil ist, dass wir auch im Winter Strom haben und der kommt dann leider nicht von den PV-Anlagen. Aktuell haben wir schon viele Mitglieder, die von anderen EEGs wechseln, weil sie ihre Wärmepumpen oder E-Heizungen in EEGs schlecht bis gar nicht versorgt bekommen.
Wir stecken aber von unserer Seite aus nur Aufwand in die Verbrauchssteigerung. Produzenten gibt es ohne aktive Vertriebstätigkeit genug und davon wiederum gibt es PV-Strom in Hülle und Fülle. Auch da wird sich in den nächsten Jahren ein netzdienlicher Betrieb einstellen müssen und wahrscheinlich werden auch in absehbarer Zeit variable Netztarife kommen. Damit gibt es dann vielleicht auch die wirtschaftlichen Anreize um sich mit der Einspeisung mehr nach dem Bedarf auszurichten.
Ideal wäre es ja nur während der Wärmepumpensaison von Wind und Wasser zu beziehen, und das restliche Jahr so zu legen um ein bisschen Grundbedarf in der Nacht zu decken aber großteils von PV. Finde es halt sehr schade wenn nur 11% vom PV Strom abgenommen werden. Habe die PV anlage extra so konzipiert dass sie möglichst viel über den Tag deckt, von Ost bist Nordwest alles dabei. Verbraucher auf Mittag optimiert um den peak etwas zu minimieren.
Im Winter beziehe ich auch mit der WP von der BEG, habe sogar extra optimiert dass die WP größtenteils von 11-15 uhr läuft (thermischer Puffer) um möglichst viel vom BEG Sonnenstrom zu beziehen. Finde es schade wenn da immer mehr Wasser und Wind in die BEG kommt und die PV abnahme immer weiter sinkt.
Du nimmst dir offensichtlich deine zwei schlechtesten Monate (Juli und August) in denen vor allem wegen viel PV-Strom dein Absatz nicht hoch ist und machst dafür die Wind- und Wasserkraft verantwortlich?
Bitte bleibe bei den Fakten!!
Im Winter gibt es kaum PV-Strom für deine WP.
Wie du sehen kannst, werden 60-70% deines PV-Stroms abgenommen und das zeigt dir schön auf, wie wenig PV-Strom zur Verteilung bereitsteht, wenn selbst die wenigen Stunden wo dann PV-Strom da ist, kein signifikantes Überangebot vorhanden ist. Auch zeigt sich, dass wir ohne Wind- und Wasserkraft kaum Strom liefern könnten.
Dein Verbrauch wurde im Juli und August mit 30 und 37% gedeckt. Seit September sind es 60-70% und da sieht man auch wie überschaubar gut die PV-Einspeisung selbst bei dir den Verbrauch abdecken kann.
Ja schon, im Juni war die Abnahme aber doppelt so hoch wie im Juli und August, weiß nicht mehr genau ab welchem Tag aber ab Anfang Juli ging es dann bergab.
Denke im Winter ist eh Wasser und Windkraft ideal, aber in den PV monaten wäre es wichtig da den Teilnahmefaktor auf ein minimum zu beschränken damit den PV einspeisern mehr Strom abgenommen wird.
Im Juni waren es bei dir 17%, im Juli 13% und im August 12%.
Nochmal. Der Grund für den Rückgang sind viele zusätzliche PV-Anlagen bei zu wenig Bedarf in Spitzenzeiten und nicht die überschaubare Wind- (ab 20.8.) und Wasserkraft (1 kleines WKW ab 18.7.) in diesen Monaten.
Wir werden den Austausch der Energie in den Energiegemeinschaften (möglichst regional) maximieren und nicht den Absatz von PV-Anlagen. Schließlich sind die Wind- und Wasserkraftbetreiber genauso Mitglieder in der Energiegemeinschaft und können deutlich besser eine gewisse Grundlast bedienen, als die PV-Anlagen ohne Speicher.
Wahrscheinlich wird sich die Situation auch in Zukunft nicht ändern und ohne Pufferspeicher und bedarfsorientierter Einspeisung wird man immer einen Nachteil haben, weil man ja nicht dann den Strom liefert, wenn er benötigt wird.
Deshalb auch der Aufbau von regionalen EEGs, damit man dort möglichst viel des PV-Stroms in der EEG verkaufen kann. Aktuell ist vor allem Wachstum gefragt und die Optimierung wird über Forschungsprojekte laufend verfeinert werden.