Grundsatzfragen zur Funktionsweise der BEG

Guten Morgen zusammen!

Per Zufall bin ich auf das Thema „BEG“ gestoßen und im Anschluss hier gelandet. Als Deutscher, der 140km weiter östlich nach OÖ gezogen ist, hat man erstmal viel zu verstehen und zu lesen - dort zahlt man immer noch 30 ct/kWh und es dürfte kaum besser werden :slight_smile:

Da bei uns gerade der Wechsel des Stromanbieters ansteht und ich zugleich mit einem Beitritt hier liebäugele, habe ich, bevor ich beide Prozesse anstoße, noch Fragen, die ich leider trotz eigener Suche im Forum nicht klären konnte.

  1. Wir hatten im letzten Jahr gut 2.600 kWh Netzbezug, gut 1.500 kWh Eigenverbrauch und gut 6.000 kWh Überschusseinspeisung (7 kWp PV-Anlage). Ein Smartmeter ist vorhanden (Siemens TD-3511). Dieses ist aber nicht unmittlebar mit dem Fronius Wechselrichter der PV-Anlage verbunden, d.h. in der Fronius App ist nicht einsehbar, wie viel eingespeist und wie viel selbst verbraucht wird. Ist dies ein Problem?

  2. Zudem ist mir nicht ganz klar, wie das mit der Priorisierung funktioniert. Idealerweise solllte die Selbstnutzung der PV-Anlage Vorrang haben vor dem BEG- und dem Netzbezug, und zudem die Einspeisung in die BEG vor der Einspeisung in das normale Netz. Ist dem so?

  3. Bisher lief der ganze Strombezug samt Einspeisung über unseren Vermieter. Er möchte dies nun aber an uns abgeben. Wie verhält es sich mit der PV-Anlage? Die müsste wahrscheinlich irgendwo beim Netzbetreiber (sprich Netz Oberösterreich) auf seinen Namen laufen. Könnte ich dann überhaupt eine EInspeisung über meinen Namen vornehmen? Muss er mich dazu bevollmächtigen? Hat das schon einmal jemand gemacht?

  4. Wonach bemisst sich, wie viel in die BEG eingespeißt wird? Wird nur so viel von Produzenten entgegengenommen, wie auch verbraucht wird? Oder wird einfach der komplette Überschuss eingezogen und vergütet?

  5. Die „Zero-Tarife“ klingen für mich auch interessant. Diese Erklärung hier habe ich bereits gelesen. Eine Anschlussfrage daran habe ich: Kann der normale Flex-Tarif mit dem Zero-Tarif kombiniert werden? Sprich könnte man sagen „Überschusseinspeisung wird geschenkt => Was geht kommt kostenlos für Verbrauch zurück => Nur für den Rest erfolgt der kostenpflichtige Bezug“ oder muss man sich für das eine oder das andere entscheiden?

  6. Manche Bezugstarife werden an Börsenstrompreise gebündelt. Wenn ich mir z.B. die historischen aWATTar Preise für 2024 anschaue, wäre im Sommer ein Bezug günstiger gewesen als ein Bezug über die BEG. Wie reagiert man auf solche Situationen? Kann man den Bezug über die BEG zeitlich steuern (z.b. nur Nachts)? Kann man ihn „aussetzen“ und reiner Produzent sein?

So, mehr fällt mir aufs Erste nicht ein :slight_smile:

Viele Grüße!

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  • nein
  • Ja
  • je nach Vereinbarung mit dem Eigentümer
  • so viel die BEG aufnehmen kann.
  • wenn du wen findest (z.B. pv anlage) der dich mit Zero versorgt bekommst du beides (das was Zero nicht liefert bekommst du zu den Konditionen)
  • diese Dynamik gibt es nicht
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Vielleicht noch als Denkanstoß weil im Forum oft die Kostenoptimierung im Vordergrund steht. Das soll natürlich auch Teil der Motivation sein - aber die BEG (7Energy) hat auch eine Vision (von docs.7energy.at):

Wir sind der festen Überzeugung, dass wir das Pariser Klimaschutz-Abkommen noch verwirklichen können, indem wir alle zusammenhelfen, um mehr erneuerbare Energien zu installieren :recycle: und diesen Strom untereinander teilen. Dies wird sicherstellen, dass unsere Kinder und Enkelkinder ein besseres Leben mit weniger Umweltverschmutzung und mehr Glück haben werden. :green_heart:

Für mich ist das sogar der Hauptgrund hier dabei und Teil dieser Pionierbewegung zu sein.

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Servus!

Jetzt muss ich hier auch mal was nachfragen:

Die Frage hat sich mir auch gestellt. Was ist, wenn mein regulärer Stromanbieter einen besseren Preis hat als die BEG?

Der e-control Preis, der dem EG-A Preis zugrunde liegt, war ja beispielsweise vor gar nicht so langer Zeit (Aktueller Marktpreis gemäß § 41 Ökostromgesetz 2012 - E-Control) auf 50 Cent/kWh. Während der gleichen Zeit war zB mein aktueller Stromtarif auf maximal 20cent/kWh.

Die Dynamik, dass der BEG Preis den Preis des regulären Lieferanten übersteigt ist somit nicht unwahrscheinlich. Oder übersehe ich hier etwas?

Bei mir ist das sogar relativ oft da ich stundenweise einen anderen Tarif habe (Spot Preise)

Ich muss aber ganz ehrlich sagen mit 9,5 ct kann ich in jedem Fall leben.
Und die beg/eeg bügelt mir die negativen aber auch positiven Abweichungen etwas aus. und bei der eeg sind die netzkosten günstiger.

Ps: das die ganz normalen fix Preis Lieferanten massiver unterschreiten halte ich für eher unwahrscheinlich

Pps: ich würde es einfach ausprobieren. Und wenn es dir nicht taugt kündigen. Ich hab auch lang herumüberlegt. Du siehst es aber erst dann wenn du es probierst wie es wirklich ist

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Willkommen!

mit dem neuen 9,95 cent Fixpreis sollte das kein Thema mehr sein.

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Es gibt sicher einzelne Stunden in denen du über eine Stundentarif eines Stromanbieters auch günstiger einkaufen kannst. Wenn du dir aber mal durchrechnest, wieviel du damit sparen kannst, zeigt sich bei den Meisten, dass es da nicht um viel Geld geht.

Für 2025 habe wir jetzt überhaupt einen Fixtarif und damit können wir einerseits die gewünschte Planungssicherheit bei Firmen und Gemeinden erfüllen und allen Privaten die Angst vor großen Preissprüngen nehmen.

Wir haben aber auch noch eine andere Mission in der EG … wir wollen die Energiewende voranbringen und da ist der Preis zwar wichtig, aber nicht das alles dominierende. Strom aus der EG ist echter Ökostrom - genau in der Minute produziert, wie er auch verbraucht wird. Das was von Stromanbietern geliefert wird, ist über Zertifikate saubergewaschener Gasstrom … zumindest im Winter. :wink: Man kauft also Ökostrom direkt von vielen kleinen und einigen größeren Produzenten in der EG und nicht wie bei manchen Stromhändlern einen Börsenstrom der nur durch Zertifikate zum Ökostrom wird. :wink:

Echter Ökostrom soll aber auch günstig sein und nachdem ich gerade den Preis meines Monatsfloaters mit 17,2 ct/kWh brutto gesehen habe, finde ich die effektiv ca. 8 ct/kWh aus der EEG und ca. 13 ct/kWh aus der BEG ein richtiges Schnäppchen. :slight_smile:

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Bitte um Info zu den 8 Cent. Wie soll das gehen? Brutto kostet der Strom bei euch 13cent/kWh, egal ob EEG oder. BEG. Diesen Preis bieten seit April eigentlich viele an, ab morgen sogar Hofer.
Einzig die Netzgebühren wären vorteilhaft.

nein, da ist ein unterschied; die basis ist die gleiche - das ist korrekt 9,95 cent; nur durch die Netz- und Nebengebührenersparnis bei der EEG kommt man auf die 7,97 cent nettovergleichswert → das natürlich wiederrum nur auf den Teil, der in der Region verfügbar ist; als reiner Verbraucher profitiert man hier deutlich stärker

Die andere Seite (Produzent) im Verein profitiert auch direkt - Zwischenhändler bleiben weg.

wie sich ÖMAG und co bei negativen Strompreisen verhalten haben wir im Verein auch nicht.

Zeitweise war ich mit meinem Tarif letztes Jahr auch unter dem 7energy / eg austria preis, doku hier Mein Flextarif mit März 24 aktuell unter 10 cent / kwh (netto); da ist noch die Strompreisbremse benachteiligend hinzugekommen - was ja eigentlich auch schon absurd ist → Steuergeldverschiebung; unterm Strich hab ich mit Sicherheit nicht draufgezahlt; größte Wertschöpfung wie schon öfter gesagt durch Zero.

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Entweder bin ich zu dumm oder ihr rechnet falsch. Netzgebühren kommen doch auf den Strompreis drauf, die Ersparnis kann ich doch nicht beim Strompreis abziehen.
Wenn ich für Strom 11,9 zahle, dazu Netzgebühren etc. habe ich kWh- Preis von Beispiel 25cent.
Bei der EEG incl. verringerter Netzgebühren nur 20cent. Aber niemals nur 8 Cent.
Versteh ich nicht.
LG

da hast du völlig recht

das stichwort ist nettovergleichswert → und ja, den zahlt keiner. es ist der Vergleichswert: wenn du voll netz- und nebengebühren zahlen würdest für diesen Wert, steigst du gleich aus. wenn du weniger netto preis hast bei deinem energieanbieter steigst du mit diesem besser aus; ist der nettopreis deines energieanbieters höher, steigst du mit der EG besser aus. so hätte ich es verstanden.

Nochmals, wenn ich Mitglieder werben sollte:

Ich kann doch nur den Leuten die Ersparnis der Netzgebühren schmackhaft machen. Der Bezugspreis ist fix für 2025, zusätzlich gebühren und verringerter Netzkosten, zumindest für den eingespeisten Strom aus der EEG. Aber ich kann doch nicht damit argumentieren, das wegen der eingesparten Netzgebühren, der Energie-Bezugspreis sinkt. Es sinken nur die Gesamtkosten. Und auch muss man die Bevölkerung, die keine Möglichkeit für PV hat, dazu bewegen seinem Nachbar 10cent des Strompreises zu gönnen, Stichwort Neidfaktor. Wenn ich 13cent beim EVU zahle, warum dann 10 Cent meinem Nachbar, BGM, zukommen lassen? :wink:
Also irgendwie sollten die Informationen überarbeitet werden.

Noch dazu dieses Argument entkräften

Lg

ganz viel kann, ganz wenig soll / muss
Allgemeines | EG Austria

danke für die Rückmeldung mit dem Preis - ich habe das von anderer Seite auch schon gehört

in der Präsentation sind auch mehrere Folien dazu, die das erklären:



bin gerne offen für Vorschläge, denke effektivpreis trifft es trotzdem ganz gut; wie gesagt, geht um die Vergleichbarkeit

keiner zahlt 13 cent :wink: wie du richtig festgestellt hast

ad hofer angebot: sicher eine interessante option für Leute, die gern alles aus einer Rechnung wollen → doch auch da sind die 4,95€ / Monat mehr als zB ich zahle für meinen Energieanbieter + 2 ZP in der BG (2+2 / Monat)

Es geht ja definitiv nicht darum, anderes schlecht zu reden → jeder will da ja auch was anderes; viele wollen nicht einmal Energieanbieter wechseln; die meisten haben nicht so einen Tarif, sondern eben noch rund 20 cent / kwh bei 5€ Grundgebühr im Monat.

wenn man immer Tarif wechselt und auch noch auf Wechselboni Jagd geht, kann man den Vereinsbezugstarif Österreich sicher schlagen → es geht ja in der Energiegemeinschaft auch nicht darum immer den niedrigsten und besten Preis zu bieten, sondern darum einen fairen für beide Seiten und auch darum Strom selbst produzieren attraktiv zu halten, dass man über seinen produzierten Strom selbst verfügen kann und nicht wem günstig verkauft bzw. bei neg Preisen vielleicht noch dafür zahlen muss, dass man einspeist… ist für mich irgendwie verkehrte Welt.

kann dir da nicht mal widersprechen → hab ich so auch schon gehört; nur ich denke, dass ist eher die Ausnahme als die Regel

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Also EVU Preise der Realität anpassen. Es gibt schon viele mit ab 9cent/kWh Fixpreis (Ökostrom).
Dann ist die Ersparnis gerade mal die verringerten Netzkosten. Zusätzlich die 12.- Vereinsgebühr.
20cent zahlt heute sicher keiner mehr, außer jene die vielleicht nur 1500kWh/Jahr verbrauchen.
Wenn ich jetzt diesen Verbraucher als Beispiel nehme, der zum Beispiel jetzt zu einem der oben genannten wechselt, erspart er sich 78.-/Jahr, vorrausgesetzt er bezieht kompletten Strom aus EEG.
Stimmt, immerhin etwas. Aber jetzt muss man Überzeugungsarbeit für Mitgliedschaft einsetzen.
Besser wäre es, den Mitgliedsbeitrag über Stromverbrauch einzugeben, 0,5cent evtl. aufschlagen. Jüngere kann man evtl. zur Mitgliedschaft überreden, aber meine 65Jahre alten Eltern sicher nicht.

Zum Zero Tarif auch eine Frage, schenke ich meinen Eltern den Strom, ist es auch nicht sicher das komplette Einspeisung meinerseits bei ihnen ankommt, oder? Auch sparen sie gerade nur den Bezugspreis, weil Netzkosten weiterhin voll anfallen.
Hoffe einigermaßen verständlich rüber gekommen zu sein.
Lg

Ja genau so ist es es kann nicht 100% sein weil man in Konkurrenz zu Anlagen ist. Vorallem wenn deine Eltern aus eeg bekommen und du nicht in der gleichen bist

Aber eines muss auch klar sein. Ich denke wir sind keine garantierte Konkurrenz zum billigsten Tarif. Wir sind wahrscheinlich recht nahe aber öfter mal auch über Spot

ha, da kann ich dir sogar sehr widersprechen. Mein empfinden wenn ich mit der Generation spreche die über 60 ist, ist ein ganz anderes. Da sind bei uns zumindest 90% noch nie von der EVN weggegangen. Selbst meine Eltern kann ich nicht davon abbringen. Hab sie nun endlich zur EG Austria überredet.

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Ja, kann sein. Meine sind auch ewig bei WienEnergie , aber da werden die Preise ja angepasst, was sie auch immer annnehmen. Und seit 1.4. sind es ~15cent/kWh in ihrem Tarif.

Nur her damit – gibt dazu sogar schon einen eigenen Thread von mir im Forum. Und ich sag mal so: 9 Cent klingt gut, mir soweit nicht bekannt.

Definitiv nein. Und da widersprichst du dir auch ein wenig selbst – siehe dein Beispiel:
Hofer Grünstrom fair: 17,3 Cent/kWh brutto, das sind laut deren Werbung 10% günstiger als der österreichische Durchschnittspreis.
Heißt im Umkehrschluss: Durchschnittspreis liegt bei ca. 19 Cent.

Meine Erfahrung: Die allermeisten wissen gar nicht, wie viel sie eigentlich zahlen – weder netto, noch brutto, noch insgesamt – geschweige denn, was der Unterschied ist :upside_down_face:

Beispiel gefällig?
Eine Freundin von mir – wirklich nicht auf den Kopf gefallen – hat durch den Verein erst entdeckt, dass sie 38(!) Cent/kWh zahlt (ohne Netzgebühren!). Wurde natürlich postwendend korrigiert. Und viele in NÖ hängen noch immer in den >20 Cent Preisgarantien von EVN & Co. fest.

Und ganz ehrlich: Genau für diese Leute bin ich hier. Wer alle paar Monate den Stromvertrag selbst optimiert, braucht mich – und vermutlich auch den Verein – eh nicht :wink:

Klingt auf den ersten Blick plausibel, aber schau mal:
Eine fünfköpfige Familie mit Pool & Wärmepumpe würde dann z.B. 40 € im Jahr zahlen – und das bei einem Konzept, das bewusst niederschwellig und solidarisch gedacht ist.
Mir persönlich sind da die fixen 12 € Jahresmitgliedschaft lieber. Vergleich: Bei anderen EGs zahlst du locker 5–10 €/Monat, 30–40 € Registrierungsgebühren etc. – bei uns? Niente. Nada. Nullkommanix.

Und die verbrauchsabhängigen Kosten gibt’s ja eh schon – via 1 Cent/kWh für Abrechnung & Infrastruktur. Fairer Deal, oder?

Überreden? Um Gottes Willen nein! Einfach nur reden – informieren, da sein.
Meine Erfahrung: Die Leute kommen eh früher oder später auf einen zu – spätestens wenn der EVU mal wieder einseitig kündigt oder 1:1 Tarife streicht :wink:
Ich hab Vereinsmitglieder mit über 90 Jahren – kein Scherz. Persönlich betreut, bei voller Zustimmung. Manchmal reicht einfach ein gutes Gespräch.

Richtig erkannt. Ist technisch nicht möglich, dass du 1:1 an nur eine Person „schenkst“.
Die Aufteilung innerhalb der EG ist dynamisch geregelt – und jeder Zero bezieht den Rest aus der Gemeinschaft.

Ich konnte z.B. im Oktober alles, was ich reingebracht habe, an meine Zeros weitergeben – aber das ist immer situationsabhängig.


Mein Gedankengang vor Abschluss war ein anderer:

Cooles System. Will ich unterstützen. Give it a try.
Finanzielles „Risiko“? Worst Case: 100 € Aufladung sind futsch. Wahrscheinlich? Extrem unwahrscheinlich – ist ein österreichischer Verein, keine Glückspielplattform.
Mitgliedsbeitrag? 24 € / Jahr. Kommt das wieder rein? Schon bei kleinster Abdeckung: Ja, locker.

Aufwand: 15 Minuten meiner Zeit.
Ertrag: Automatisierte Kostenoptimierung.
Potenzial: mehrere hundert Euro Ersparnis über die Jahre.

Ganz ehrlich: Muss ich nicht lang überlegen, ob ich das nutzen will. Oder ob ich das wem weiterempfehle. Ich tu’s einfach. :man_shrugging:

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OK. Werde mal im Raum Moosbrunn Werbung machen. Vielleicht finden sich 15 - 20 Leute erstmal.

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